Kamui Cosplay das Interview mit Svetlana Quindt

Lesedauer 4 Minuten

Kamui Cosplay das Interview mit Svetlana Quindt

In Deutschland gibt es eine rege Cosplay Gemeinde. Svetlana Quindt ist eine von Ihnen und berichtet von ihrem Einstieg in die Cosplay Welt.

Das Interview mit Svetlana Quindt

Redaktion:

Stell dich doch mal unseren deutschsprachigen Lesern vor. Wer bist du und was machst du so?

Svetlana:

Meine Name ist Svetlana Quindt und ich bin eine aus Nürnberg stammende Studentin.Ich betreibe Cosplay seit etwa 2003 und habe mich über die Jahre hauptsächlich auf den Bau von Props und Rüstungen spezialisiert. Meine Kostüme stammen meistens aus den Universen der Blizzard-Spiele wie World of Warcraft oder Diablo.

kamui cosplay privat

Redaktion:

Wie bist du eigentlich genau dem Hobby gekommen?

Svetlana:

Cosplay habe ich eigentlich über das Magazin Animania und Animexx.de entdeckt und wollte es schließlich nach vielen Berichten selbst ausprobieren.

In den ersten Jahren ist allerdings der Funke nicht wirklich übergesprungen.

Erst mit World of Warcraft im Jahr 2005 fand ich die Leidenschaft und die Begeisterung, die ich bis heute noch immer mit diesem Hobby verbinde.

Redaktion:

Weiß dein Umfeld von deinem Hobby, wie hat z.B. dein Partner, Freunde oder Familie darauf reagiert?

Svetlana:

Die meisten meiner Freunde sind selbst Cosplayer, weshalb das ganze natürlich umso schöner ist. Auch mein Mann unterstützt mich tatkräftig und malt mir beispielsweise meine Waffen an oder ist immer mit einer helfenden Hand auf einer Convention an meiner Seite. Meine Eltern waren allerdings anfangs sehr kritisch und sahen das Hobby nur als Geld- und Zeitverschwenden. Über die Jahre hat sich das allerdings gewandelt und heute sind sie sehr stolz auf mich und meine Arbeit.

Redaktion:

Wann und wo bist du das erste mal mit deinem Kostüm in die Öffentlichkeit in Erscheinung getreten und wie hat es sich angefühlt?

Svetlana:

Das erste Mal trug ich ein Kostüm auf der Animagic 2003. Es war etwas vollkommen neues für mich und natürlich war das ganze sehr aufregend. In die Rolle einer meiner Lieblingscharaktere zu schlüpfen und dieses Gefühl mit tausend anderen Besuchern zu teilen war ein tolles Erlebnis.

Allerdings habe ich sehr schnell festgestellt, dass mir dies nicht reichte. Erst als ich die Leidenschaft für die Konstruktion eines Kostüms für mich entdeckte wurde Cosplay für mich zu einer wirklichen Passion.

Redaktion:

Was macht für dich den Reiz am Hobby aus? Oder anders. Was macht dir gerade daran Spaß?

Svetlana:

Es ist vor allem die Herausforderung. Ich liebe es, mir Projekte auszusuchen, bei denen ich zu anfangs selbst nicht weiß, wie ich sie umsetzen soll. Das Experimentieren, das Forschen und Entwickeln, und ja auch das Scheitern an einem Kostüm ist für mich der schönste Teil an diesem Hobby.

Ich möchte mit meinen Kostümen wachsen, mich weiter entwickeln und mit jedem Projekt ein wenig besser werden. Das Herstellen eines Kostüms ist für mich der wichtigste Bereich des Hobby’s und da wird das Tragen oft sogar zu einer nervigen Nebensache. Oft habe ich sogar gar keine Lust, ein neues Kostüm öfter als nötig anzuziehen.

Redaktion:

Auf welches Kostüm bist du im Moment am meisten Stolz und warum?

Svetlana:

Auf meinen Barbaren aus Diablo III bin ich wirklich sehr stolz. Das Projekt war eine sehr aufwendige und detaillierte Arbeit und die zweite große Rüstung, die ich gebaut habe. Bei Rüstungen ist es dabei immer sehr schwer, diese wirklich bequem zu konstruieren und es kommt sehr auf den richtigen Einsatz von Schnallen, Bändern und Gürteln an.

Nach vielen Experimenten habe ich es dennoch geschafft, die Konstruktion und Fixierung der Rüstung sehr bequem umzusetzen. Ein ein reeller Kampf oder ein kleines Tänzen wären wohl kein Problem. In meiner ersten Rüstung, dem Asmodier aus Aion, wäre das wohl unmöglich gewesen.

Redaktion:

Bist du gerade an einem Projekt oder weißt du schon was dein nächstes Projekt wird?

Svetlana:

Ja, ich arbeite gerade an zwei Projekten. Einem Paladin aus World of Warcraft und dem Protoss Wizard, einem Crossover aus Diablo III und Starcraft 2. Die Rüstung des Paladins ist fast abgeschlossen und das Kostüm ist eher ein Produkt meiner herbstlichen Langeweile. Der Protoss Wizard wird jedoch mein bisher größtes Projekt und wird sehr viel Zeit, Recherche und Geschick erfordern. Vor allem aber das Fehlen einer Referenz wird ein großes Problem sein. Allerdings kann ich es bereits jetzt kaum erwarten, ihn auf der Blizzcon 2013 präsentieren zu dürfen.

Redaktion:

Von dir und deinen tollen Kostümen gibt es ja einige echt professionelle Foto Shootings. Wie kam es dazu?

Svetlana:

Ha ha, eigentlich habe ich nur ein professionelles Photoshooting und das fand in Zusammenarbeit BilderHaus für meinen Barbaren statt. Eigentlich bekomme ich sehr viele Anfragen für solche Shootings, aber ich behalte sehr gerne die volle Kontrolle über meine Bilder und bevorzuge es daher, mit meinem Mann oder seinem Bruder zu arbeiten. Dabei bestimme ich die Location, die Posen, die Auswahl und die Bearbeitung der Bilder. Da ich natürlich eine ganz eigene Vorstellung meiner Charaktere und ihrer Darstellung habe, ist es so viel einfacher passende Bilder zu erhalten. Das Shooting mit BilderHaus war da eher ein kleines Experiment, mit dessen Ergebnis ich sehr zufrieden bin. Dennoch werde ich wohl auch in Zukunft weitere Anfragen ablehnen.

Redaktion:

Bekommst du auch Angebote von Firmen für Auftritte, Shootings und Co?

Svetlana:

Ja, aber das hält sich eher in Grenzen, da die meisten meiner Kostüme aus dem Blizzard-Universum stammen. 

Allerdings arbeite ich für Cryptozoic Entertainment in ausgewählten Kostümen auf den europäischen Traiding Card Events und trete dort beispielsweise als Vanessa VanCleef oder Alexstrazsa auf.

Redaktion:

So jetzt brauchen wir noch ein schönes Schluss Wort. Führe folgenden Satz zu ende: Cosplay bedeutet für mich…

Svetlana:

… eine Chance meine Kreativität auf einer wundervolle Weise zu nutzen und meinen liebsten Charakteren nach Wochen und Monaten harter Arbeit selbst Leben einhauchen zu können.

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