Shibuya zählt wohl als die Hauptstadt der Ganguro Kultur und wir versuchen sie heute für euch näher zu beleuchten. Schließlich zählt sie nämlich neben den Lolitas zur wohl bekanntesten Subkultur Japans, auch wenn es in den letzten Jahren immer weniger Anhänger dieser Kultur gibt. Für viele junge Japaner sind diese Subkulturen aber mehr als ein Fashion Style, sie sind viel mehr ein optischer Ausdruck der Identität.
Ganguro zeichnet sich vor allem durch eine gebräunte Haut, lange künstliche Fingernägel, farbenfrohes Make-up, gebleichte Haare und dem Ziel weniger japanisch auszusehen aus. Nicht verwunderlich also, dass der Look bei vielen als ein rassistischer Fashion Style oder als „blackfacing“ angesehen wird.
Der Look ist stark von der westlichen Hip Hop Kultur, rund um das Jahr 2000 und amerikanischen Stars wie Tara Reid oder Paris Hilton gezeichnet. Mit den vorwiegend von Mädchen beliebten Style versuchen sie gegen das traditionelle japanische Schönheitsideal (helle Haut, dunklen Haare und ein natürliches Make-up) zu rebellieren. Ganguros gelten normalerweise als „böse Mädchen“, als ausgestoßene, die unhygienisch, flitchenhaft und verrückt sind.
Das dieser Style besonder bei den Eltern vieler Mädchen also nicht gut ankommt kann man sich sicher denken. Aber geht es nicht gerade darum beim rebellieren gegen das System? Die Touristen freut es zumindest, wenn sie ein Paar der immer seltener anzutreffenden Ganguro Mädchen treffen. Sie stehen schließlich für ein Japan was diverser und einzigartiger wird.
Black Diamonds
Eine der Mitglieder stärksten kuro hada (schwarze Haut) Ganguro Gruppen nennt sich Black Diomonds, welche in etwa 120 Mitglieder in über 20 verschiedenen Ländern hat. Die Mitglieder vernetzen sich deswegen gerne über das Internet und manche treffen sich in Tokio und werden so zu engen Freunden. Um die dunkle Haut zu erreichen schminken sich die Mädchen übrigens nicht, sondern sie gehen beinahe täglich unters Solariums und tragen japanische Marken wie d.i.a. oder 1-0-9, welche außerhalb von Japan nur sehr schwierig zu bekommen sind. Die Kleidung verkaufen die Black Diamonds, deshalb auch über Facebook an Leute in Europa oder den USA. Dieser krasse Lebenswandel und das auffällige Aussehen hat einige der Mädchen auch schon auf Magazin Cover gebracht, wodurch wiederum andere auf sie Aufmerksam geworden sind. Aber auch die Black Diamonds werden seit dem Millennium immer weniger.
Blackfacing
Auch in anderen Bereichen wie z.B. der Cosplay-Community kommt es regelmäßig zu Blackfacing Skandalen. Die Gründe für dieses Aufkommen ist allerdings so unterschiedlich wie die betroffenen. Mal läuft eine amerikanische Vereinigung Sturm gegen eine Cosplayerin und ein anderes mal werden gewonnen Cosplay-Titel aberkannt. Wir wollen hier dieses Thema aber nicht in diesem Artikel behandeln, sondern nur dafür sensibilisieren. Gefällt dir zum Beispiel Ganguro und möchtest du auch so aussehen, solltest du damit rechnen, dass sich andere von deinem Look angegriffen fühlen können. Hier solltest du also selbstbewusst sein und mit Kritik an deinem Äußeren umgehen können. PS: Informiere dich vorher gut über die Schädigung der Haut durch Solariumsbräune.