Mit diesem Artikel möchte ich euch einen Gesamt-Überblick über die Welt der 3D-Drucker geben und mit dem einen oder anderen Vorurteil aufräumen. Ich bin sicherlich kein Hardcore 3D-Drucker Nutzer oder Guru. Aber ich bin Cosplayer der seit 4 Jahren 3D-Drucker benutzt und auch selber 3D-Modelle erstellt. Von daher kann ich schon beurteilen was es bedeutet einen 3D-Drucker für sein Cosplay zu verwenden.
Was gibt es für 3D-Drucker?
Bei 3D-Druckern unterscheidet man aktuell zwischen Filament- und Resign-Drucker. Beide sind inzwischen relativ erschwinglich und kostet etwas mehr als klassische gute Drucker für Papier. Zu diesem klassischen Druckern gibt es übrigens tatsächlich viele Parallelen.
Man kann selber Dokumente/Modelle erstellen und Drucken. Auch kann man fertige Sachen ausdrucken, die man kostenlos oder kostenpflichtig kaufen kann. Genauso gibt es Verbrauchsmaterial und ab und zu Probleme.
Im Prinzip kann man das ganze mit der Videospiele Welt vergleichen. Früher rannte Super Mario über eine flache 2D-Welt und heute geht es in alle Richtungen, 3D halt…
Unterschied Filament- zu Resign-Drucker
Filement-Drucker
Filament ist im Prinzip das Material was man Druck. Quasi die Druckerpatrone. Nur das man hier nicht mit Tinte, sondern mit einem, auf einer Rolle aufgewickelten, Kunststoff-Strang druckt. Die Funktionsweise ist hierbei relativ einfach und mit einer Heißklebe-Pistole vergleichbar. Nur das diese automatisch den Kunststoff immer nach schiebt und auf einer Druckplatte automatisch verteilt, bis ein 3D-Modell entsteht.
Im Vergleich zum Resign-Drucker sind hier größere Drucke möglich. Beim Druck entstehen weniger giftige Dämpfe. Aber auch hier gilt laut 3druck.com. „Das Filament erzeugt viele Mikropartikel und Gase die gesundheitsschädlich sind“.
Resign-Drucker
Resign ist eine Flüssigkeit, die unter UV-/Sonnenlicht hart wird. Die Funktionsweise ist hier etwas komplizierter. Ein Tank mit dem flüssigen Resign kommt auf einen Monitor, gegenüber ist ein Arm mit einer Platte, der im Prinzip einfach nur hoch und herunter fährt. Alle paar Sekunden belichtet der Monitor nun, wodurch das Resign Stück für Stück an der Platte hart wird, bis auch hier irgendwann das 3D-Modell fertig ist.
Feinere Ergebnisse sind hier möglich und damit weniger Nacharbeiten nötig.
Die Dämpfe beim Resign-Druck sind ebenfalls giftig, deswegen dürft ihr diesen Drucker nur in einem sehr gut gelüfteten raum verwenden. Haltet euch beim drucken am besten nicht im selben Raum auf.
Nacharbeiten
Filament-Druck
Durch die Funktionsweisen der Drucker kann man vielleicht schon die wesentlichen Unterschiede erkennen. Der Filement-Drucker, druckt in Bahnen, wodurch es zu kleinen Rillen zwischen den Ebenen kommen kann, diese kann man durch schleifen und primen (Spray das Lücken auffüllt) bis alles schön glatt ist. Das kann man reduzieren je nachdem wie man seinen Drucker einstellt, das Modell erstellt, welche Nozzle (Düse, wo das Filament raus kommt) genutzt wird und was für einen Drucker man verwendet.
Resign-Druck
Ein Resign-Drucker, druckt in Layern/Ebenen, dadurch sind diese häufig schneller im Druck als Filament-Drucker. Aber auch hier muss man nacharbeiten, dafür gibt es sogenannte „wash and cure“ Geräte. Im Prinzip wäscht man darin seinen Druck mit Alkohol und härtet diesen noch einmal mit einer UV-Lampe aus.
Verbrauchsmaterial
Filament-Rollen
Beim Filament-Druck benötigt man im wesentlichen das Filament, dieses kauft man auf Rollen und es kostet zwischen 30 – 60€. Das Filament gibt es in diversen Farben, von einfach schwarz, bis Metallic oder unter Schwarzlicht leuchtend.
Ich drucke auf eine Glasplatte, auf der ich „das blaue Band“ klebe. Was im Prinzip besseres Kreppband ist, man kann auch Haftspray nutzen. Beides kriegt man für 10 -20€.
Zum nacharbeiten benötigt man wie oben bereits erwähnt Schleifpapier (hier empfehle ich nass Schleifpapier), welches man für unter 5€ in jedem Baumarkt bekommt. Das Primer-Spray, dieses findet man ebenfalls im Baumarkt, kostet zwischen 2€ und 8€.
Resign
Resign kriegt man zwischen 15 – 60€. Zur Nacharbeitung bzw. waschen benötigt man Isopropanol 99,9% (Reinigungsalkohol), welches man für ca. 10€ online bekommt.
Das Druckergebnis ist hier deutlich feiner, weswegen man zwar nicht unbedingt schleifen und primen muss. Aber Arbeit hat man trotzdem, man muss jeden Druck waschen und mit UV- Licht aushärten.
3D-Modelle
Man bekommt unglaublich viele 3D-Modelle kostenlos oder für kleines Geld fertig zum drucken. Auch Software zum erstellen der Modelle gibt es kostenlos und kostenpflichtig. All diese Dinge sind so komplex, dass Sie wohl einen eigenen Artikel wert sind. Deswegen hier nur einmal eine kleine Auflistung von Orten wo man 3D-Modelle bekommt und welche Software am meisten genutzt wird. Kennt ihr noch weitere Software oder Modell-Plattformen tickert mich gerne an und wir sammeln alles hier in einer gemeinsamen Liste.
3D-Modelle runterladen
- Thingiverse (viele kostenlose Modelle)
- Myminifactory (kostenlose und kostenpflichtige)
- Etsy (kostenpflichtige Modelle)
Fazit
3D-Drucker sind inzwischen für Privatpersonen erschwinglich und es ist ein mega cooles Gefühl, wenn der Drucker ein Cosplay-Teil druckt, während man gleichzeitig an einem anderen arbeitet.
Aktuell habe wir einen Filament-Drucker. Aber es wird in Zukunft sicher ein Resign-Drucker hinzu kommen, damit man kleine Teile ohne Rillen drucken kann. Besonders bei diesen ist das schleifen nämlich eine ziemliche Arbeit.
Bedenke bei der Anschaffung außerdem, dass die meisten fertigen Modelle eh in kleinere Teile runter gebrochen wurden. Von daher würde ich jedem 3D-Druck Neuling, immer einen Resign-Drucker empfehlen.
Falls du dich übrigens nicht mit der Modell-Erstellung beschäftigen möchtest, gibt es inzwischen viele Cosplayer und andere 3D-Modell Ersteller, die Commisions in dem Bereich anbieten. Gleiches gilt übrigens für 3D-Drucke, du musst also nicht zwingend selber einen Drucker kaufen, wenn du etwas 3D gedrucktes im Cosplay einbauen möchtest.